Aero Firmenbiografie - JUDr. Vladimir M. Kabes jun.

 

 
Sohn des Firmengründers

 
JUDr. Vladimír M. Kabes

(geboren 6.1.1918 in Prag, gestorben 12.4.2009 in USA)

Als Jüngling arbeitete er in der Probezeit in verschiedenen Abteilungen der Flugzeug- und Automobilfabrik seines Vaters, wo er später als Prokurist tätig war. Während der Okkupation und kurz danach dann als Direktor der Automobilfabrik. Er erwarb hier reiche Erfahrungen in interpersonalen, sozialen und gewerkschaftlichen Beziehungen. Nach Studien an der Karlsuniversität, die durch den 2. Weltkrieg unterbrochen wurden, promovierte er als JUDr. im November 1945. Die Arbeitsbeziehungen in der Firma beendete er unter politischem Druck mit Kündigung am 25. Februar 1946, kurz danach, als aus ähnlichen Gründen auch sein Vater die Firma verlassen hat. 

Er war nachher Pressereferent des Parlamentklubs der Tschechoslowakischen National-sozialistischen Partei. Im Mai 1947 wurde er zum Vertreter der amerikanischen Flugzeuggesellschaft Lockheed für die CSR mit der Aufgabe den Verkauf von Transportflugzeugen Constellation zu vermitteln. Die Verhandlungen scheiterten im Jahre 1948 und im Juli desselben Jahres verlies er illegal und zu Fuß die Tschechoslowakei. 

Nach zwei Jahren übersiedelte er aus der amerikanischen Okkupationszone in Deutschland mit seiner Frau und zwei Töchtern in die USA. Hier musste er sich zwischen dem Studium und einem Antrag zur Teilnahme am Import der europäischen Sportwagen entscheiden. Die zweite Möglichkeit kam ihm nach seine eigenen Worten als reinste Utopie vor und er wählte das Studium. Zuerst war er als Rechtskonsultant für europäische Probleme bei der Firma Hudson Creyke und Lipscomb angestellt und beendete dabei das amerikanische Studium der Rechte (Master of Comparative Law, Washington University, 1957). Gleichzeitig war er als Koordinator des gemeinsamen Projektes in Library of Congress tätig, dessen Ergebnis ein zweibändiges Werk „Goverment, Law and Courts in the Sowjet Union and Eastern Europe“(1959) war. Auch beteiligte er sich als Coautor des Buches „Blueprint of Deception“ (1957). Zusammenarbeit auf diesem Feld mit der neu gebildeten International Commission of Jurists führte zu seiner Teilnahme an ihrem ersten Kongress in Athen (1955) und zur Ernennung zum Vertreter der Kommission bei der UNO in New York. 

Im Jahre 1959 übersiedelte er nach Genf als Senior Legal Officer derselben Kommission und wurde im Jahre 1964 zu ihrem exekutiven Sekretär. In den Jahren 1963-64 war er verfassungsrechtlicher Berater des Ministerpräsidenten Adoula im damaligen Leopoldsville (heute Kinshasa) in Kongo. Im Jahre 1966 wurde er für drei Jahre zum Vorsitzenden der europäischen Sektion des Verbands der Nicht-Regierungsorganisationen gewählt. Die fortschreitende Politisierung der Menschenrechte war die Ursache seines Bruchs mit der Kommission (1969) und nach zweijähriger Arbeit als Direktor bei der Firma Commerce Clearing House in Zürich ist er in Genf als Generalsekretär bei der Dachorganisation Alliance Internationale de Tourisme angetreten (1972-1983). 

Nach Rückkehr in die USA war er als internationaler Konsultant auf dem Gebiet der Handels- und Kulturverkehrs tätig. Er sprach fließend englisch, französisch und deutsch, passiv verstand er russisch, spanisch und italienisch. Seine schriftlichen und sprachlichen Äußerungen in Tschechisch zeichneten sich mit ihrer Kultiviertheit im Geiste von Vancura und Capek, aber auch im Geiste der Umgangssprache von V+W aus. Nach November 1989 war er Berater des Präsidenten Vaclav Havel, wurde Mitglied des Rates der Tschecho-Slowakischen Gegenseitigkeit und der Gesellschaft „American Friends of the Czech Rpublic“ in Washington. Er erhielt die Medaille des Premysl Pittr (1996), die tschechische Staatsmedaille „Für Verdienste I. Grades“ (1999), die Gedenkmedaille TGM (2000) und eine Reihe von internationalen Auszeichnungen für Unterstützung des Tourismus und der Menschenrechte. 

Er pflegte und unterstützte Kultur- und Handelsbeziehungen zwischen den USA und der Tschechoslowakischen Republik und vergaß bei seinen regelmäßigen Besuchen in der Tschechischen Republik nie ein Treffen mit den ehemaligen Angestellten der Fabrik Aero, mit den gegenwärtigen Inhabern der Aerowagen und mit den Mitgliedern des Wettfahrer-Veteranen-Verbandes.

Vorbereitet von Karel Jicinsky

Grußworte zum 25-jährigen Bestehen der Aero Interessengemeinschaft International 2004

 

Grußworte zum 10. Europatreffen der Aero-Freunde 1991


    Zurück