Von Gustav und Elke Kummerfeldt sorgfältig und umsichtig
vorbereitet und mit Hilfe ihre Familienmitglieder ins Rollen
gebracht, begann am Freitag das 23.Europa-Treffen der Aerofreunde.
Schon
rollten sie an, die Lieblinge der stolzen Aerobesitzer, zwar fast
alle noch auf dem Transportanhänger, aber man sah es ihnen an,
sie wollten runter und zwar sofort. Schon knatterte es von allen
Seiten und die Kleinen wurden von ihren Bandagen befreit. Ein paar
Wagemutige fuhren auf eigener Achse nach Schönberg. Die 30-iger
aus Prag (ca. 700 km) der 18-er aus Bremen (ca. 250 km) und der
Aero-Minor aus Neunkirch CH (ca. 1000 km), waren schon viele
Stunden unterwegs. Als Unterkunft für die Oldies diente die
riesige Halle der Fa. EEW von Herrn Meyer. In Reih und Glied
standen die ca. 42 Aero‘s etwas verloren da, es hätten bestimmt
viermal so viele Autos Platz gehabt. Einer jedoch fehlte, einer
der schon lange dazugehört, der kleine grüne Frosch von
Teckentrups. ,,Frauchen“ ist krank geworden und er wollte nicht
ohne sie fahren.
Das freudige Wiedersehen unter den Teilnehmern, das neugierige
Kennenlernen der Familie von Gustav und Elke Kummerfeldt und das
Bedauern über die Krankheit von Gustav, der erst am Vortag aus
dem Krankenhaus entlassen worden war, boten genug Gesprächsstoff,
sich bei einem kleinen Imbiss angeregt zu unterhalten.
Am Abend dann ließ es sich Gustav nicht nehmen, sich für eine
kurze Zeit zu uns zu gesellen. Nach einem deftigen Abendbrot (mit
viel Treibgaspotential) wurden wir von einem stattlichen Männerchor
mit Shanty‘s in ,,See“lige Stimmung versetzt. Mit lauter Musik
und noch lauterem Geschnatter war der Abend im Nu vorüber und
jeder kroch irgendwann in seine Koje. Wir waren bestens
untergebracht in Witt‘s Gasthaus in Krummbek,
Samstags Punkt 9.00 Uhr erfolgte der Start zur Ausfahrt und zum
Kampf um die begehrten Pokale. Ein ungewohntes Bild bot sich da. Für
einmal musste jedes Auto angeschoben werden. Das hatte diesmal
weniger mit dem Zustand der Fahrzeuge, als mit dem empfindlichen
Feuermelder in der Halle zu tun. So ging es also Stossstange an
Auspuff durch die schöne Gegend, Steingewicht abschätzen -
sinnigerweise in der Ortschaft Stein, glitschige Fische erkennen
in Passade, für einmal auf dem Schlauch stehen, dies jedoch ganz
genau beim Hof Holm, bei einer uralten Eiche,
welche versteckt im Unterholz lag, das Alter schätzen, Getreidesorten
erkennen bei Salzau und Schlüsselgrößen
erkennen am
Museumsbahnhof in Schönberg. Das waren die Sonderprüfungen
die über Sieg oder Niederlage entschieden. Es hat riesig Spaß
gemacht.
Der Abend wurde mit einem feinen Essen eröffnet. Wieder durften
wir Gustav in unserer Mitte begrüßen, wenn auch nur für eine
kurze Zeit. Es folgte eine Laudatio von Michael Strauch zu Ehren
des ,,Dienstjubiläums“ von Willfest Brücker. Er und ein paar
weitere ,Schrauber“ haben vor 25 Jahren gemeinsam die Aero IG
gegründet und Willfest hat mit sicherer Hand und viel Liebe
diesen ,,Klub“ bis zum heutigen Tag souverän geleitet.
Als Dankeschön für seine Verdienste um die IG überreichte ihm
Michael als gemeinsames Geschenk von seiner treuen Anhängerschaft
den Propeller eines alten Aero-Flugzeuges. Alle 25 Jahre wird nun
ein weiteres Teil dazukommen, bis Willfest abheben kann.
Der feierlichen Pokalverleihung sah jeder mit Spannung entgegen.
Eine Liste der Gewinne kann im Internet abgefragt werden. Zudem
wurde auch wieder ein paar Teilnehmer für ihre Jubiläums-Teilnahme
mit einem Pokal belohnt.
Jetzt aber folgte Schlag auf Schlag sprühende Unterhaltung mit
dem Taubenchor, dem Schweineballett, den Glocken von Rom und als Höhepunkt
ein Feuerwerk an Gesang. Keine Geringeren als Marilyn Monroe, Liza
Minelli und Lady Cat sangen ihre größten Hits. Es war Stimmung
im Saal -- es war maximal!
Auch für Sonntag hat sich der Ausrichter etwas besonderes
ausgedacht. Am Vormittag durften wir zusammen die 1. Straussenfarm
in Schleswig Holstein besichtigen. An dem mit Spaß und Freude geführten
Rundgang durch die Anlage mit den fast prähistorisch anmutenden Vögeln,
hatten alle ihre Freude.
Am Nachmittag ging es dann bei stürmischem Ostseewetter nach
Laboe zur Besichtigung eines U-Bootes; eine recht eindrückliche
Demonstration, wozu der Mensch fähig ist. Das Seefahrer-Denkmal
beeindruckte mit seiner Größe und seiner besonderen Architektur.
Wer sich auf das Plateau hochfahren ließ, bekam eine ziemlich
steife Brise zu spüren, wurde jedoch durch den grandiosen Blick
auf die Kieler-Förde mehr als belohnt.
Am Sonntagabend, es waren immer noch
fast alle Teilnehmer da, nutzten Willfest Brücker und Michael
Strauch die Stunde, ihre Vorstellung einer Neugestaltung des
IG-Vorsitzes darzulegen mit dem Wunsch, unserem ,,Häuptling“
endlich etwas Arbeit abzunehmen. Verständlich, hat doch Willfest
während 25 Jahren das ganze „Unternehmen“ im Alleingang geführt.
Nachdem jedoch die Vorstellungen nicht im ganzen Saal auf
Gegenliebe stießen, entstanden da und dort heftige Gespräche über
Sinn oder Unsinn eines mehrköpfigen Gremiums an der Spitze der
IG-Aero. Ein Teilerfolg wurde damit an diesem Abend jedoch
erreicht, es wurde registriert, dass eine solche Institution, wie
sie Willfest aufgebaut hat, einen würdigen Nachfolger braucht,
damit das Ganze etwas „Besonderes“ bleibt.
In diesem
Sinne: Interessierte meldet euch doch bitte bei Willfest Brücker.
Am Montagmorgen war dann Aufbruch und die meisten mussten wieder
in den Alltag zurück. Wie immer blieben aber einige Unentwegte
vor Ort um noch mehr von der schönen Gegend zu sehen.
Leider stand bis zum Schluss der Veranstaltung noch nicht fest, wo
und wann das nächste Treffen stattfinden wird.
So das war‘s wieder einmal für ein Jahr. Es bleibt nur noch
unseren Ausrichter und Organisatoren des Treffens Gustav und Elke
Kummerfeldt und der ganzen Familie und allen Helfern ganz herzlich
zu danken, dass alles so hervorragend geklappt hat und es so schööööön
war.
Die Berichterstatter:
Lisbeth und Hanspeter Hartmann
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