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Autoconsult
Der 9.
Internationale Concours d'Elegance Classic-Gala Schwetzingen
und seine mehr als 180 Teilnehmer erwiesen sich am letzten
August-Wochenende 2011 als wetterfest: trotz der
Hagelwarnung mit Räumung des Parks am Freitag, war am
Samstag und Sonntag eine herrliche Stimmung im kreisrunden
Garten von Schwetzingen, die insgesamt rund 15.000 Besucher
anzog. Bei dem im Hinblick auf den "Automobil-Sommer
2011" gewählten Standard-Eintritt von nur 5 Euro
erlebten die Gäste Automobile aus 12 Jahrzehnten mit
zahlreichen Einzelstücken und Meilensteinen, verschiedene
Musikfarben, überall kleine Darbietungen und das Flair
eines Europatreffens einzigartiger Fahrzeuge.
AvD-Classic-Gala Schwetzingen bot noch nie eine so fröhlich
festliche Stimmung mit weltweitem Flair und fand deshalb
trotz der Wetterkapriolen viel begeisterte Zustimmung bei
Ausstellern und Besuchern.
Damit konnte
sich Schwetzingen im Reigen der internationalen Concours
d'Elegances als führendes und traditionsreichstes deutsches
Ereignis weiter fest etablieren und seinen Vorsprung als
weiträumigste Schau mit seiner einzigartigen Einteilung in
Segmenten nach Baujahr und Themen der Fahrzeuge weiter
ausbauen. Vielfach waren Oldtimer zu sehen, die man an einem
Ort so noch nie gemeinsam bewundern konnte.
125 Jahre
Automobil und deutsche Sonderkarosserien
Der Sonntag
bot endlich ideale Wetterbedingungen - am Schluss haben
knapp über 15.000 Zuschauer den 9. Internat. Concours
d'Elegance AvD-Classic-Gala Schwetzingen besucht.
Einer der Höhepunkte unter den Raritäten waren fünf einst
in der Schweiz gebaute Monteverdi Luxuswagen, die mit ihren
damaligen Kleinserien-Konkurrenten ISO Grifo 7 Litri (1964)
und Bitter CD ein reizvolles Ensemble bildeten. Unter den
neueren Klassikern gaben der 1984 in Stuttgart nur 6 Mal
gebaute Kodiak F-1, der seltene Isdera 038i Spyder und der
EB Tazio aus dem Jahr 2000 einen Blick auf Traumwagen
deutschen Ursprungs frei.
Derartige Einzelstücke aus anderen Jahrzehnten zeigte das
Thema "Deutsche Sonderkarosserien", das in allen
Teilen des Schlossparks sichtbar war. Dazu gehörten diverse
BMW 327 und 328 von Wendler, Drauz, Autenrieth, verschiedene
sächsische Gläser-Karosserien, ein Hebmüller VW-Cabriolet
und auch das Einzelstück eines Mercedes 300 SE Coupé 1964
mit den von Mercedes verworfenen Peilkanten, das 1966 für
einen Enthusiasten gebaut wurde.
Deutsche Automobilgeschichte nahm einen breiten Raum ein,
aber auch die 125-Jahre der Marke Bosch, deren zündender
Funke ebenfalls 1886 erstmals übersprang und die ihr Jubiläum
auf der Terrasse vor dem langen Saal des Schlosses mit einem
BMW 315/1 (1934), einem Adler Trumpf Rennsport 1936 und
einem Tempo-Eillieferwagen von 1950 und den wichtigsten
ihrer Erfindungen zwischen Zündkerze, Magnetzündung,
Bosch-Licht und Einspritzanlagen feierten.
Der namhafte Lithograph und Künstler Bernd Lehmann hat zum
125-jährigen Automobiljubiläum und für AvD-Classic-Gala
2011 eine spezielle Plakat-Lithographie in limitierter
Auflage geschaffen und in Schwetzingen vorgestellt, die als
signiertes Sammlerstück vom Künstler selbst und über die
Veranstalter erhältlich ist.
Begeisterung
beim 1. US-Classic-Car Concours
Im erstmals
gezeigten US-Classic-Car-Concours USCCC stand der
amerikanische Grout Dampfwagen von 1900, das erste
Oldsmobile Curved Dash von 1902, so manches Seltene der
"drei Großen" Ford, Chrysler und Chevrolet, die
in Schwetzingen ihr 100-jähriges Jubiläum feierten. Ältestes
Modell der Jubiläumsmarke war ein AD Tourer von 1926, von
dem sich der Bogen über den International bis zu den
Chevrolet der 40er bis 70er Jahre spannte, ohne Meilensteine
wie den Corvair mit Heckmotor, den kleinen Chevelle, oder
auch den Geländewagen Blazer, diverse Pick-Ups und den
Sportwagen Corvette aus 4 Jahrzehnten auszulassen.
Einer der Stars war der Cadillac "Jacqueline",
etwa 1960 von Pininfarina für Jacky Kennedy entworfen,
stilgerecht begleitet von den Darbietungen des
Elvis-Presley-Fanclub, dem Buffalo- und Western-Club und der
hölzernen Chem-Tools-Tankstelle der 50er Jahre, die
zugleich Bühne für eine unvergleichlich chamante Army-Band
war. US-Sound und Flair gaben westlich des Hirschbrunnens im
Verbund mit echt amerikanischen Snacks den authentische
Eindruck von "American life".
ECOmobil-Gala
für Fahrzeuge der Zukunft
Nicht
zuletzt hat auch die Verbindung zum Blick in die Zukunft mit
der erstmals veranstalteten ECOmobil-Gala draußen auf dem
Schlossplatz von Schwetzingen funktioniert und unter dem
Patronat der Stadtwerke Schwetzingen, der EnBW Nordbaden und
der Röll-Gruppe zu rund 1.200 Probefahrten mit alternativen
Antrieben geführt! Auf dem Schlossplatz und im Ehrenhof
waren mehr als 12 Hersteller und Anbieter aufgefahren,
darunter auch Premieren wie der Chevrolet VOLT und der Opel
Ampera, aber auch Serienfahrzeuge wie der Mitsubishi Mi-EV,
diverse Toyota, Spezialfahrzeuge wie der SAM, der Tazzari,
diverse Elemo-Produkte und viele andere, darunter auch
Hybrid-Fahrzeuge und solche mit Erdgas-Antrieb.
Internationale
Raritätenschau
Es war
schwer, sich für persönliche Vorlieben zu entscheiden: der
Charme des knuffigen Talbot Maserati Barchetta America von
1957 konkurrierte mit der Eleganz des unglaublichen Maserati
250 F Aerodinamica der Scuderia Serenissima, der 1955 als
italienisches Gegenstück zum Mercedes W 196
Stromlinienwagen in der Formel-1 eingesetzt wurde. Den
Fortschritt in der Formel-1 zeigte der Benetton B 194, mit
dem Michael Schumacher 1994 erstmals Weltmeister wurde.
Die 40-köpfige Experten-Jury unter Leitung der Ingenieure
Robert Schramm und Stefan Heim (DEKRA), in deren Reihen sich
Persönlichkeiten wie der frühere Opel Designer Hideo
Kodama mit aktuell tätigen Formgestaltern und Ingenieuren,
sowie Sachverständigen, Sammlern und Markenreferenten über
die besten Fahrzeuge aller FIVA-Baujahres-Klassen seit 1895
einig werden wollten, hatte ein schweres Los. Sie mussten
edle Rennpferde nach Art der französischen Bugatti 57,
Delahaye und Delage mit italienischen Sonderkarosserien auf
Basis der Alfa Romeo 6 C und Maserati und deutschen
Meilensteinen von Audi, Horch, Mercedes mit britischen
Manufakturfahrzeugen und kleinen internationalen Marken
abgleichen, zu denen sich auch Fahrzeuge wie der Opel
Brotwagen von 1928 oder elektrische Detroit-Electric
gesellten.
Unter den
insgesamt fast 90 Pokalen für die Besten der Klassiker gab
es auch in diesem Jahr wieder die Preise der Zeitschrift
Oldtimer-Markt für die beste eigenhändige Restaurierung,
das "Garagengold", "Garagensilber" und
"Garagenmessing", das in der Bandbreite zwischen
luxuriösem Alfa Romeo 6 C Pininfarina und türkisfarbenem
Frisky Sprint Dreirad-Cabriolet Michelotti von 1959 vergeben
wurde.
Im Kampf um die begehrte "Best of Show Classic-Gala
2011-Trophae" siegte schließlich der Bugatti 57 C
Aravis 1938 des französischen Ehepaares Friedrich knapp vor
einem Lancia Flaminia 3 C Supersport Zagato Coupé 1966 des
Schweizers Werner Zücker und dem majestätischen Hispano
Suiza H6B Landaulet von 1928, das die schweizer Familie
Haller überwiegend selbst restauriert hat.
Der nicht
minder begehrte "Prix d'Elegance Classic-Gala
2011" für die schönsten und besten
Karosserie-Kreationen ging diesmal an das Erstlingswerk von
Nuccio Bertone, den Wiederaufbau seines Alfa Romeo & C
2500 Coupé 1950, den der italienische Sammler und Experte
Corrado Lopresto aus Mailand präsentierte.
Das älteste
prämiierte Fahrzeug war der schon 1898 in Frankreich
gebaute Pretigars Carrabin des Automobil-Restaurators Marco
Fusco aus Wallau bei Wiesbaden, in FIVA-Klasse A knapp
gefolgt von dem 1900 in USA gebauten Grout Dampfwagen des
deutschen Sammlers Werner Fuchs.
Der 10.
Internationale Concours d'Elegance AvD-Classic-Gala
Schwetzingen wird vom 24. bis 26. August 2012 stattfinden
und wiederum die 2. ECOmobile-Gala und den 2. US-Classic-Car
Concours USCCC einschließen.