Um 1926 lief die Entwicklung eines kleinen, leichten und
luftgekühlten Volkswagens mit 350 ccm durch den Ing. NOVOTNY, ebenfalls in Prag. Dieser kleine Wagen erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von
50 km/h, konnte Steigungen sehr gut bewältigen und war außerdem sehr wirtschaftlich. Jedoch war das Fahrverhalten, insbesondere durch die viertelelliptischen Blattfedern an der Vorderachse aus Rohr nicht von besonderer Qualität. In der damaligen Zeit gab es schon tauglichere Projekte, so
dass schon bald der Motor durch einen fast halblitrigen Hubraum mit
Flüssigkeitskühlung ersetzt wurde.
Durch den Zusammenschluss des Ing. NOVOTNY und Frantisek KOLANDA entstand in Prag-Karlin die neue Firma: Automobile F.
KOLANDA und Co., die mit dem
Vorläufer der Aero-Automobile,
dem
ENKA begann.
Ing. Novotny im
Prototyp ENKA
Bereits Ende August 1928 schrieb die Motor-Revue über die erfolgreiche Konstruktion des Ing.
NOVOTNY.
Die Höchstgeschwindigkeit belief sich auf 60 km/h, der Verbrauch lag bei 6 Liter und der Motor erreichte aus
499 ccm eine Leistung von 10 PS.
ENKA
als Pick-up
als
Limousine
als Roadster
als
Lieferwagen
Motor im ENKA
1929 war bereits auf dem XX. Prager Automobilsalon ein konkurrierendes Stiefbrüderchen mit Namen
Aero 500 zu bewundern. Es war der unmittelbare Nachfolger des
ENKA, - ebenfalls vom Ing. NOVOTNY geschaffen.
Ing. Novotny und Aero 500
Wie war dieses passiert ?
An einem herbstlichen Tag des Jahres 1928 wurde der kaufmännische Direktor, Herr V.
SOREL, der Firma
Aero an einer Kreuzung in Prag von einem kleinen flinken Wagen unbekannter Marke in seinem 6-Zylinder Fiat überholt. Er ordnete seinem Fahrer an
diesen Verrückten zu überholen und ließ ihm den Weg blockieren.
Nachdem der vermummte Fahrer seine Brille abnahm, kam Ing. NOVOTNY zum Vorschein und war sehr böse auf beide Herren.
Der Herr Direktor SOREL versuchte herauszubekommen, was das für ein Fahrzeug ist und erklärte, seine Firma suche vergebens nach einer geeigneten Konstruktion, um die eigene Produktion um ein Automobil zu ergänzen.
Schließlich trafen sich beide am darauffolgenden Samstag irgendwo in Prag, wo Herr SOREL im Auto mitfuhr und sehr zufrieden über das kleine Wägelchen war.
Schon am 1. Dezember 1928 ging Ing. NOVOTNY als Konstrukteur zur Firma
Aero und verwandelte den ENKA in einen Aero 500.
In der Folgezeit kam es dann zur Verbesserung und ständigen Weiterentwicklung
dieses kleinen Wagens. So wurde die Vorderachse aus Rohr durch eine geschmiedete Achse ersetzt und
später auch mit Backenbremsen nachgerüstet, ebenso entwickelte man
Motoren mit
2 Zylindern mit jeweils 662, 750 und 1000ccm.
Neben den Karosserien als Limousine, Roadster mit Notsitz (sog.
Schwiegermuttersitz) oder Faux-Cabrio gab es aber auch eine ganze Reihe von individuell bei
verschiedenen Karosseriebauern in Auftrag gegebene Sonderanfertigungen.
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